Förderverein verabschiedet Geschäftsführer Thorsten Roos

02.05.2019

Auf seiner diesjährigen Mitgliederversammlung im Bildungshaus Treene verabschiedete der Förderverein Mittlere Treene e.V. seinen Geschäftsführer und ideenreichen Motor Thorsten Roos nach 15-jähriger Tätigkeit. In seinem letzten Geschäftsbericht ging Thorsten Roos auf die Gründung der Vereins im Jahre 2003/04 und die Arbeit des Vereins seit dieser Zeit ein. Die Initiative ging seinerzeit von der späteren Landtagsabgeordneten Frauke Tengler, Eggebek, aus, in der Region der mittleren Treene eine Organisation zu schaffen, die Regionsmarketing und Landschaftspflege und Umweltarbeit betreibt. “Sie hat so lange genervt, bis ich schließlich nachgab und ein Konzept mit Finanzierungsplan erstellt habe und wir damit überraschender weise im Umweltministerium in Kiel offene Türen einrannten. Es dauerte dann aber doch noch neun Monate, bis wir die unterschiedlichsten Interessengruppen in der Region von unserer Idee überzeugt hatten, “erinnerte Thorsten Roos. Der Verein sollte nicht nur Natur- und Artenschutz zur Aufgabe haben, sondern auch Regionalvermarktung, Tourismusförderung, Umweltbildung und Klimaschutz betreiben. Dabei sollten die verschiedenen Interessen möglichst miteinander verknüpft und dadurch win-win-Situationen für die Menschen vor Ort geschaffen werden.

Und in den 15 Jahren sind vielfältige Maßnahmen auf alle Teilbereichen bewegt worden. Beispielhaft dafür:

  • Das Küchenschellenprojekt, von der Pflanze gab es nur noch einen Standort in Schleswig –Holstein in Keelbek/Tarp. Die Samen wurden gesammelt und die Pflanze in der Archegärtnereivermehrt und in über 150 Standorten neu angepflanzt und somit vor dem Aussterben gerettet.
  • Das Munitionsdepot Eggebek wurde vom Bund erworben und zum Archepark mit Gärtnerei umgestaltet, um dort seltenen Tierarten eine artgerecht Heimat zu geben und seltene Pflanzenwieder zu vermehren.
  • Die Ausgleichsfläche Tüdal beim Pfadfinderhof wurde mit der Gemeinde Eggebek naturnah und artenreich entwickelt und hat der Gemeinde finanziell durch Verkauf der Öko-Punkte geholfen.
  • Über 10 Jahre wird eine Umweltpädagogin beschäftigt, die Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen für Heimische Tiere und Pflanzen begeistert und auch Führungen durch Landschafts-und Naturareale durchführt.
  • Erwerb des Tanklagers Tüdal und Umwandlung zu einer halboffenen Weidelandschaft mit hoher Artenvielfalt und Bau des Bildungshauses Treene gemeinsam mit der privaten Stiftung Natur im Norden und der Gemeinde Eggebek.
  • Bundesprojekt Blütenmeer 2020 zur Erhaltung und Vermehrung vom Aussterben bedrohter seltener Pflanzen der Region

 

Insgesamt 15 Mio. Euro konnten durch diese und viele andere Projekte in den letzten 15 Jahren von der EU, dem Bund und dem Land sowie von privaten Spendern dadurch in die Region geholt werden.

Daneben hat der Verein mit den Ideen von Thorsten Roos vielfach neue Wege beschritten. So wurde dem Verein als privatem Träger (NGO) seitens des Landes die hoheitliche Aufgabe der Umsetzung von Natura 2000 im Bereich der mittleren Treene übertragen. Durch freiwillige Flächensicherung konnte dabei die Ausweisung als Naturschutzgebiet vermieden werden, was sehr zu einem entspannten Verhältnis zwischen Naturschutz und Landwirtschaft beitrug.

“Du hast unsere Landschaft aufgewertet und konntest dein breites Wissen verständlich weitergeben und damit Begeisterung schaffen”, dankte Willy Toft als Vorsitzender des Fördervereins.

Frauke Tengler als Initiatorin bezeichnete Thorsten Roos bei der Verabschiedung als Glücksfall für die Region und Amtsvorsteherin Petra Bülow, Arensharde, bezeichnete Roos als Visionär, der vorangeschritten aber nicht enteilt ist und immer alle mitgenommen hat und Karin Clausen-Franzen als Vorsitzende des Bauernverbands Flensburg bescheinigte ihm, immer auch Verständnis für die Belange der Landwirtschaft gehabt zu haben und um Konsens zwischen Landwirtschaft und Naturschutz bemüht gewesen zu sein.

In seinen Schlussworten dankte Thorsten Roos nicht nur seiner Frau Maike für ihr Verständnis für den häufig zu Hause fehlenden Mann, sondern auch den vielen Mitstreitern, ohne die diese Arbeit nicht zu bewältigen gewesen wäre. “Aber auch mir hat diese Arbeit viel gegeben, denn ich empfinde es als mein persönliches Lebensglück, mich diesen Aufgaben der Landschaftpflege und des Naturschutzes in meiner Heimat widmen zu dürfen,” schloss Thorsten Roos seine Geschäftsführertätigkeit.

 

(Klaus-Dieter Rauhut)

 

Bild zur Meldung: v.l. Greta Lassen, langjährige Geschäftsführerin des Vereins, Thorsten Roos, Willy Toft und Frauke Tengler bei der Verabschiedung im Bildungshaus Treene